Mainz veranstaltet den 16. “Terascale Detector Workshop“

Die diesjährige Ausgabe des “Terascale Detector Workshop” wurde in Verbindung mit der PRISMA+ School 2024 organisiert

28.02.2024

Im Rahmen der Helmholtz-Allianz "Physics at the Terascale", einem Netzwerk deutscher Forschungsinstitute, die an den Experimenten am Large Hadron Collider (LHC) am CERN beteiligt sind, fand an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zum 16. Mal der “Terascale Detector Workshop“ statt. Rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen zusammen, um die wichtigsten Aspekte aktueller Experimente zu diskutieren, bei denen Teilchen auf Energien bis zu mehreren Teraelektronenvolt beschleunigt werden.

Die lokalen Organisatoren haben sich mit dem Graduiertenkolleg „Teilchendetektoren für zukünftige Experimente“ und dem PRISMA Detektorlabor zusammengetan, um eine zweitägige „Hands-on“ Schule über Silizium-Photomultiplier und Szintillatoren mit der traditionellen Reihe von Plenarvorträgen in derselben Woche zu kombinieren. Die Veranstaltung begann am Montagmorgen, dem 19. Mai, mit einer Besichtigung des MAMI-Beschleunigers auf dem Campus der JGU.

„Hands-on“ Schule über Silizium-Photomultiplier und Szintillatoren

Von Montag, den 19. bis Mittwoch, den 21. nahmen knapp 30 angemeldete Nachwuchsforscherinnen und -forscher an der PRISMA+ School 2024 teil, die von Dr. Stefan Schoppmann, Dr. Quirin Weitzel und Mitgliedern des PRISMA Detektorlabors organisiert und geleitet wurde. Nach einem Einführungsvortrag über Silizium-Photomultiplier (SiPMs) und Plastik- und Flüssigszintillatoren begannen die Teilnehmenden mit praktischen Laborübungen. Mit Hilfe von Photonenkits untersuchten sie die Eigenschaften von SiPMs, von deren Spektrum und Auflösungsvermögen bis hin zu deren Spannungs- und Temperaturabhängigkeit. Insbesondere wurden Verstärkung, Dunkelzählrate und Übersprechen untersucht. Mit diesem Wissen wendeten die Teilnehmenden ihre Kits auf den Nachweis von Myonen aus der kosmischen Strahlung an. Schließlich arbeiteten die Gruppen an praktischen Übungen mit Koinzidenzlogik und undurchsichtigen Szintillatorproben.

Terascale Detector Workshop

Von Mittwoch, den 21. bis Freitag, den 23. September trafen sich rund 100 Forschende aus verschiedenen deutschen Universitäten und Forschungsinstituten, um über Anforderungen, Technologien und Betrieb von Teilchendetektoren zu sprechen und zu diskutieren. „Das Programm des Workshops wurde vom Organisationskomitee vorgeschlagen und basiert auf den neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet, mit sorgfältig ausgewählten Themen und eingeladenen Referenten, die alle ihre Arbeit in Plenarsitzungen vorstellen“, kommentiert Prof. Dr. Lucia Masetti, Organisatorin der Veranstaltung. Renommierte Expertinnenund Experten sowie junge Mitglieder der internationalen Kollaborationen präsentierten die neuesten Entwicklungen bei Gasdetektoren, aktuelle Studien zur Strahlungshärte verschiedener Gerätetypen, die Leistungsfähigkeit der neu aufgerüsteten Detektoren am LHC, die Anforderungen, die verschiedene physikalische Messungen an das Design der entsprechenden Detektorsysteme stellen, sowie die besonderen Herausforderungen für Tracker mit geringem Materialbudget, um den Einfluss auf die Trajektorien und die Energie der durchfliegenden Teilchen zu minimieren.

Nicht nur die LHC-Experimente waren vertreten, sondern auch mehrere zukünftige Fixed-Target-Experimente am CERN sowie beispielsweise Mu3e am Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz und Belle II am SuperKEKB-Beschleunigerkomplex in Japan. "Für zukünftige Experimente sind Studien zur Strahlungshärte und Alterung verschiedener Materialien und Geräte von großer Bedeutung", erklärt Prof. Masetti. Wie in den vergangenen Jahren wurde das Programm so gestaltet, dass die Nachwuchsforscherinnen und -forscher ausreichend Gelegenheit haben, sich mit den Expertinnenund Experten auf ihrem Gebiet auszutauschen.