Ich messe was, was Du nicht siehst


Haben Sie schon einmal die Ultraschallwellen gesehen, mit denen sich Fledermäuse in ihrer Umgebung orientieren? Oder ein Magnetfeld gespürt, an dem sich eine Kompassnadel wie von Geisterhand ausrichtet? Messgeräte und Detektoren können solche „unsichtbaren Dinge“, für die wir kein Sinnesorgan haben, sichtbar machen. Sie sind objektiver als unsere Sinne, denn sie lassen sich nicht täuschen. Sie können Temperaturen nicht nur subjektiv fühlen, sondern objektiv messen. Sie
haben eine bessere Auflösung, da sie sich auf einen ganz bestimmten Messbereich konzentrieren können. Wir dagegen müssen uns mit unseren Sinnen in der Welt mit all ihren vielfältigen Eindrücken zurechtfinden.

Detektoren sind sozusagen die Hightech-Augen der Teilchenphysik. Ihnen widmen wir das abschließende Modul unserer Ausstellung. Detektoren erweitern und "präzisieren" unsere Sinne. Sie überwinden die Grenzen des menschlichen Sehens und können kleinste, für das menschliche Auge unsichtbare Strukturen sichtbar machen. Sie sind unvorstellbar genau, unvorstellbar groß, unvorstellbar schnell und unvorstellbar dünn. Sie sind wahre Wunderwerke der Technik und in ihnen offenbart sich die ganze Schönheit der Teilchenphysik.

In diesem Modul stellen wir Ihnen stellvertretend das Mu3e Experiment vor, das gerade am schweizerischen Paul Scherrer Institut aufgebaut wird, und zeigen anhand eines einfachen Beispiels, was hohe räumliche und zeitliche Auflösung bedeuten und warum beides so wichtig ist.

Und da Detektoren oft an den extremsten Orten rund um den Globus zu finden sind, nehmen wir sie zum Abschluss mit auf eine multimediale Weltreise!

Weiterführende Infos:

>> ATLAS DETEKTOR AM CERN IN DER SCHWEIZ

Was passierte im frühen Universum?
Fünf Stockwerke hoch, 7.000 Tonnen schwer. ATLAS am CERN in Genf ist der größte Teilchendetektor, der jemals an einem Beschleuniger gebaut wurde. 2012 wurde hier das Higgs-Teilchen erstmals experimentell nachgewiesen. Diese wissenschaftliche Sensation öffnete ein neues Fenster, um die großen Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln.

>> ICECUBE DETEKTOR AM SÜDPOL

Was verraten uns Neutrinos aus den Tiefen des Alls?
5.160 Glaskugeln mit hochempfindlichen Detektoren, bis zu zweieinhalb Kilometer tief im antarktischen Eis versenkt: Direkt am Südpol gelegen, ist IceCube eines der spektakulärsten physikalischen Experimente weltweit.

>> XENON DETEKTOR IM GRAN SASSO UNTERGRUNDLABOR IN ITALIEN

Wie können wir Dunkle Materie endlich „sehen“?
1.400 Meter unter der Erde, im italienischen Gran Sasso Labor, ist das XENON Experiment auf der Suche nach WIMPs, aussichtsreichen Kandidaten für Dunkle Materie. Herzstück ist der innere Detektor – eine zylinderförmige Zwei-Phasen Zeitprojektionskammer gefüllt mit mehreren Tonnen flüssigem Xenon.

>> DAS PRISMA DETEKTORLABOR

Detektoren in der Teilchen- und Hadronenphysik sind in der Regel Unikate und müssen in Eigenregie entwickelt, gebaut und getestet werden. Im PRISMA Detektorlabor entwickeln die Forscherinnen und Forscher innovative Strategien für den Detektorbau.

Dabei können sie auch größere und sehr anspruchsvolle Komponenten bauen. Diese werden dann bei Experimenten wie ATLAS und IceCube rund um den Globus eingesetzt. Auf diese Weise exportieren wir bei PRISMA+ Technik und Wissen in alle Welt.

Im Bild: In diesem Teststand werden Detektorkomponenten zum Nachweis kosmischer Strahlung mithilfe von Szintillatorlichtleitern und Photomultipliern getestet. (Foto/© Jürgen Arlt/JGU)

  1. Welchen Umfang hat der Teilchenbeschleuniger LHC am CERN?
    a. 400 Meter
    b. 27.000 Meter
    c. 2.100 Meter
  2. Wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten am ATLAS-Detektor?
    a. 500
    b. 1.300
    c. mehr als 3.200
  3. Wie tief unter der Erde befindet sich das XENON Experiment?
    a. 100 Meter
    b. 10 Meter
    c. 1.400 Meter
  4. Welches Detektionsmedium nutzt das IceCube Experiment?
    a. Gletschereis in der Antarktis
    b. flüssiges Xenon
    c. Öl

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