Ein wichtiges strukturelles Ziel des Exzellenzclusters PRISMA+ ist die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf institutioneller und wissenschaftlicher Ebene. Zu diesem Zweck hat PRISMA das Irène Joliot-Curie-Programm eingerichtet, das der Förderung von Frauen in allen wissenschaftlichen Karrierephasen im Cluster und in dessen weiterem Forschungsumfeld dient.

Irène Joliot-Curie (*12. September 1897, † 17. März 1956) war eine französische Wissenschaftlerin. Sie war die älteste Tochter von Marie und Pierre Curie und später die Ehefrau von Frédéric Joliot-Curie. Irène Joliot-Curie erhielt zusammen mit ihrem Mann 1935 den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität.

Das Programm wurde im Dezember 2013 auf Initiative von Prof. Dr. Concettina Sfienti ins Leben gerufen. Es bietet Workshops, Trainingsseminare und Netzwerk-Treffen für Frauen im und rund um das Cluster und den Fachbereich Physik, Mathematik und Informatik der JGU an. Veranstaltungen, die das Gender-Bewusstsein steigern, wie beispielsweise eine Vorlesungsreihe, erreichen regelmäßig ein großes weibliches, wie auch männliches Publikum. Das IJCP legt den Fokus dabei vor allem auf eine physik-spezifische Perspektive und ergänzt dadurch die bereits existierenden, unterstützenden Strukturen der JGU.

Kontakt

Dieses Programm richtet sich an junge Forscherinnen und Forscher in den Bereichen Physik, Informatik und Mathematik und soll eine Karriereberatung bieten, die sich sowohl an die individuellen Bedürfnisse als auch an die zeitlichen Beschränkungen junger Wissenschaftler anpasst. Das Ziel des Programms ist es, Vorbilder für eine akademische Laufbahn in der Wissenschaft zu schaffen.

Im Rahmen von Einzelberatungen profitieren Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der persönlichen Sichtweise eines erfahrenen Mentors (ein Wissenschaftler der JGU, anderer Rhein-Main-Universitäten oder – falls gewünscht – von weiter entfernter Stelle). Sie können aus einer Liste potentieller Mentorinnen und Mentoren wählen oder spezifische Personen nach ihren individuellen Bedürfnissen und Präferenzen anfordern. Durch eine zusätzliche Karriereberatung erhalten sie wichtige Entscheidungshilfen und individuelle Unterstützung.

Aufgrund der Intensität dieses Programms (ca. sechs bis neun Monate individuelle Betreuung) ist es so konzipiert, dass es sich an laufende Forschungsaktivitäten anlehnt. Abgesehen von dem obligatorischen eintägigen Kickoff-Workshop werden alle weiteren Termine individuell vereinbart. Im Durchschnitt wird dieser voraussichtlich aus drei Terminen mit dem Mentor und bis zu drei Karriereberatungen bestehen. Zusätzliche Unterstützung (z.B. Workshops, Coaching, etc.) kann auf Wunsch angeboten werden. Es handelt sich um ein integratives Programm mit Schwerpunkt auf Frauen und Menschen mit geschlechtsspezifischer Vielfalt und ist offen für alle, unabhängig vom Geschlecht.

Untersuchungen zeigen, dass sich Nachwuchswissenschaftlerinnen insbesondere bei den Übergängen von der Promotion zur ersten Postdoc Stelle oder vom Postdoc zur nächsthöheren Karrierestufe gegen eine wissenschaftliche Karriere entscheiden. Ziel des IJCP Fellowship für Übergangsphasen ist daher die Vermeidung des Drop-outs von Nachwuchswissenschaftlerinnen an den Übergängen zwischen verschiedenen Karrierephasen. Zielgruppe sind in erster Linie exzellente Doktorandinnen (im letzten Jahr vor dem Abschluss der Promotion) und Postdoktorandinnen. Das Fellowship kann in begründeten Ausnahmefällen auch für den Wiedereinstieg nach der Unterbrechung der wissenschaftlichen Karriere durch Eltern- oder Pflegezeit genutzt werden.

Die Förderung besteht aus einer 100% EG13-Stelle für einen Zeitraum von i.d.R. 8 Monaten, die zur Vorbereitung der weiteren wissenschaftlichen Karriere genutzt werden (z.B. Bewerbung für eine „eigene Stelle“ bei der DFG, AvH-Postdoc-Stelle). Flankiert wird die Arbeit in einer der PRISMA+ Arbeitsgruppen durch ein begleitendes Career advising, in dessen Kontext maßgeschneiderte Unterstützungsangebote vereinbart werden (Besuch von Workshops, Mentoring, Coaching).

Die Fellowships werden nicht ausgeschrieben, sondern werden durch Nominierung vergeben. Nähere Infos dazu bei der IJCP Programmleitung.