Öffentlicher Abendvortrag von Dr. Paolo Ferri vom Europäischen Satelliten-kontrollzentrum ESOC am 27. Juni 2015 im Rahmen der Vortragsreihe des Mainzer Instituts für Theoretische Physik (MITP)
05.05.2015
Rosetta ist eine Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die im vergangenen Jahr erstmalig in der Geschichte der Raumfahrt ein Rendezvous mit einem Kometen hatte und ein Landemodul auf der Oberfläche des Kerns abgesetzt hat – nach zwei Jahrzehnten der Vorbereitung. Allein die Reise der Raumsonde Rosetta über 6,5 Milliarden Kilometer durchs Weltall dauerte mehr als zehn Jahre. Das Ziel, der Komet 67P Tschurjumow-Gerasimenko – liebevoll auch Tschuri genannt –, wurde am 6. August 2014 erreicht, das Absetzmanöver des Landeroboters Philae erfolgte am 12. November. Die operationellen Herausforderungen für den Flug, ferngesteuert aus Distanzen von mehreren hundert Millionen Kilometern, um einem unbekannten, dynamisch aktiven, kleinen Himmelskörper wie einen Kometenkern zu erreichen, sind enorm – die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die diese Mission verspricht, werden bahnbrechend sein. Im nächsten öffentlichen Vortrag in der Reihe „Physik im Theater“ am 27. Juni 2015 präsentiert Dr. Paolo Ferri, der Leiter der Rosetta-Mission im Europäischen Satellitenkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt, einen Einblick in die Planung, Durchführung und erste Ergebnisse der Rosetta-Mission mit all ihren Überraschungen und Widrigkeiten. Der Vortrag „ROSETTA – Wie wir auf einem Kometen landen“ von Dr. Paolo Ferri beginnt am Samstag, 27. Juni 2015, um 19:00 Uhr im Kleinen Haus im Staatstheater Mainz. Der Eintritt ist frei. Kostenfreie Einlasskarten sind ab sofort direkt an der Theaterkasse des Staatstheaters erhältlich. Eine rechtzeitige Reservierung – gern auch per E-Mail an mitp@uni-mainz.de – wird empfohlen.
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Physik im Theater“ des Mainzer Instituts für Theoretische Physik (MITP) statt. Mit dieser Reihe öffentlicher Abendveranstaltungen im Staatstheater möchte das MITP aktuelle Themen aus der fundamentalen Physik und Kosmologie, die auch für die breitere Öffentlichkeit interessant sind, einem regionalen Publikum näher bringen. Das MITP wurde im November 2012 im Rahmen des Exzellenzclusters PRISMA gegründet und bietet Physikerinnen und Physikern aus aller Welt die Möglichkeit, in Mainz auf Zeit zusammenzuarbeiten und interdisziplinär zu forschen.
Der Exzellenzcluster PRISMA
Rund250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten im Exzellenzcluster „Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter“ (PRISMA) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dieser Forschungsverbund wird über fünf Jahre mit rund 35 Millionen Euro gefördert. Der Exzellenzcluster befasst sich mit den grundlegenden Fragen nach der Natur der fundamentalen Bausteine der Materie und ihrer Bedeutung für die Physik des Universums. Das MITP ist eine der Hauptinitiativen des Clusters und soll langfristig die Rolle eines internationalen Theoriezentrums übernehmen. Hierzu organisiert das Institut unter Einbindung externer Forscherinnen und Forscher wissenschaftliche Programme, Workshops und Konferenzen. Damit bietet es Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Forschungsgebieten der theoretischen Physik die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch.