JGU-Wissenschaftler an drei von zehn ausgewählten Projekten der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft beteiligt
Mainzer Wissenschaftler sind an drei von zehn Projekten beteiligt, die nach Einschätzung der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft (APS) 2014 die interessantesten Forschungserfolge in der Physik waren. Die Rosetta-Mission, die Entdeckung hochenergetischer Neutrinos und der erfolgreiche Nachweis von Element 117 schafften es in die Top-Ten-Rangliste der „Physics News Stories", die die Fachgesellschaft jedes Jahr ermittelt und damit die Forschungserfolge auflistet, die in der Öffentlichkeit die meiste Beachtung gefunden haben.
Bei den Projekten zur Erkundung des Weltraums wählten die APS-Juroren auch die ESA-Mission Rosetta unter die Top Ten. Die Raumsonde Rosetta brachte in zehnjähriger Reise den Lander Philae zu dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko und setze ihn dort am 12. November ab. Obwohl die Landung nicht planmäßig verlief, konnten die wissenschaftlichen Experimente zu 80 bis 90 Prozent durchgeführt werden. Daran beteiligt sind Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) um Dr. Göstar Klingelhöfer mit einem Alpha-Röntgen-Spektrometer.
Wissenschaftler der Universität Mainz um Univ.-Prof. Dr. Lutz Köpke sind an der Suche nach hochenergetischen Neutrinos aus dem Weltall beteiligt, die im letzten Jahr mit dem „Big Bird“ genannten Neutrino einen neuen Rekord verbuchen konnte. „Big Bird“, das vom Neutrinodetektor IceCube am Südpol gemessen wurde, war mit über zwei Petaelektronenvolt doppelt so energetisch wie die früheren Rekordhalter.
Auch der Nachweis von Element 117 gehört nach Ansicht der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft zu den zehn aufregendsten Forschungserfolgen des vergangenen Jahres in der Physik. Der Nachweis von mehreren Atomen des Elements 117 gelang einem internationalen Team um Univ.-Prof. Dr. Christoph Düllmann mit einem speziellen Messaufbau an der GSI-Beschleunigeranlage in Darmstadt. Die Wissenschaftler schossen Calcium (Element 20) auf eine Zielscheibe aus Berkelium (Element 97). Dabei kam es in einigen Fällen zu einer Verschmelzung zum Element 117, das sich aus der Summe der beiden Ausgangselemente ergibt.
Weitere Informationen und Links:
Rosetta-Mission
Dr. Göstar Klingelhöfer
Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-23282 / 26883
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Pressemitteilung „Mainzer Alpha-Röntgen-Spektrometer liefert Daten vom Kometen Tschurjumow-Gerasimenko“
IceCube
Univ.-Prof. Dr. Lutz Köpke
Experimentelle Teilchen- und Astroteilchenphysik (ETAP)
Institut für Physik
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-22894
E-Mail
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Pressemitteilung „IceCube liefert Anzeichen für Neutrinos aus dem Kosmos“
JGU-Magazin „Auf Neutrino-Jagd in der Antarktis“
Element 117
Univ.-Prof. Dr. Christoph Düllmann
Institut für Kernchemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-25852
E-Mail
Homepage
Pressemitteilung „Internationales Forscherteam weist superschweres Element 117 nach“