Für ihre Experimente müssen Forscherinnen und Forscher bei PRISMA+ oft extrem präzise oder saubere Bedingungen herstellen. Denn für bestimmte Messungen ist es entscheidend, Störsignale abzuschirmen oder Unreinheiten zu beseitigen. Nur so gibt sich der gesuchte extrem schwache Effekt zu erkennen. Für unsere Ausstellung haben wir uns eine Analogie überlegt: Schalten Sie verschiedene Störgeräusche nach und nach aus – was übrig bleibt, wird Sie überraschen!
All dies gilt par excellence für die Neutrinoforschung, eimnem wichtigen Schwerpunkt bei PRISMA+. Neutrinos sind wahre Geisterteilchen: Jede Sekunde durchdringen Milliarden von ihnen unseren Körper, ohne dass wir das merken. In großen Experimenten mit tonnenschweren Detektoren können wir sie jedoch aufspüren und erforschen. Dann haben sie uns viel zu erzählen: als Botschafter aus dem Sonnenfeuer, aus dem Inneren der Erde oder aus fernen Galaxien.
Beim Borexino Experiment beispielsweise arbeiten Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer Umgebung, die extrem frei von Radioaktivität ist, um Neutrinos aus der Sonne nachweisen zu können. Dazu befindet sich das Experiment tief unter den Bergen Norditaliens im Gran Sasso Massiv. Einen Eindruck davon können Sie anhand eines plastischen Modells gewinnen und in eine geheimnisvolle Kugel tief im Berg schauen.
Gehen Sie mit uns auf Geisterjagd!
Weiterführende Infos:
>> BOREXINO EXPERIMENT IN ITALIEN
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Kürzlich würdigte die Europäische Physikalische Gesellschaft die bahnbrechende Forschung der internationalen Borexino Kollaboration mit dem "Giuseppe und Vanna Cocconi-Preis 2021". zur Pressemitteilung der JGU
>> Sehenswert ist auch dieses Video: Solare Neutrinos auf ihrer Reise in den Borexino Detektor [in italienischer Sprache mit englischen Untertiteln]
>> NEUTRINOTELESKOP ICECUBE AM SÜDPOL
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>> JUNO EXPERIMENT IN CHINA
Abb./©: Michael Wurm |
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>> Auch in der Reihe "Physik im Theater" ging es bereits mehrmals um Neutrinos:
Um Präzision zu erreichen und nur die relevanten Ereignisse messen zu können, versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sämtliche Hintergrundereignisse, die stören könnten, auf verschiedene Arten auszuschließen. Dazu nutzen sie eine Mischung aus Abschirmen, Reinigen, Ausschneiden und Aussortieren:
- Sie experimentieren im Untergrund, um kosmische Strahlung abzuschirmen.
- Sie installieren Pufferschichten (beispielsweise aus Öl oder Wasser) um den eigentlichen Detektor, um die natürliche Radioaktivität abzuschirmen.
- Sie reinigen ihre Detektormaterialien mit aufwendigen Verfahren und werten nur Signale aus dem inneren Teil des Detektors aus, da dieser besonders sauber ist.
- Sie analysieren ihre Daten genau und sortieren rechnerisch falsche Ereignissen heraus.
Dieses Prinzip heißt "Low Background Physics" und trifft auch für weitere Experimente bei PRISMA+ zu: zum Beispiel für das Dunkle Materie Experiment XENON, an dem Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenfalls beteiligt sind. mehr dazu im Themenmodul: Ich messe was, was Du nicht siehst
- Nach welchen Teilchen suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Borexino Experiment?
a. Elektronen
b. Photonen
c. Neutrinos - Mit wie vielen Sensoren ist der Borexino Detektor ausgestattet?
a. etwa 500
b. etwa 2.000
c. etwa 5.000 - Wo wird das Experiment JUNO aufgebaut?
a. in China
b. in Chile
c. am Südpol